Zeugnis für einen Forstfacharbeiter

In meiner Sammlung habe ich einige Forstfacharbeiter-Zeugnisse der DDR zusammengetragen, die ich hier Interessierten nach und nach vorstellen möchte.

In der DDR waren grundsätzlich zwei Ausbildungswege zum Forstfacharbeiter möglich: einmal die zweijährige Ausbildung (setzte in der Regel den Abschluss der 10. Klasse voraus) zum Forst-Facharbeiter und die dreijährige Ausbildung (setzte ebenso den Abschluss der 10. Klasse voraus) zum Forstfacharbeiter mit Abitur (diese berechtigte zum Studium an einer forstlichen Hochschule). Für die Ausbildung mit Abitur gab es in der DDR nur eine Ausbildungsstätte – das war die Betriebsberufsschule Forst (kurz BBS Forst) in Bad Doberan bei Rostock. Schüler, die die Ausbildung absolvieren wollten, mussten sich bei den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben (kurz StFB) um eine Lehrstelle bewerben.

In den späten 1940er bis in die 1960er Jahre erlangten nicht weniger Forstfacharbeiter*innen (ja, auch Frauen) die Qualifikation über nachträgliche Schulungen, nachdem sie bereits zuvor viele Jahre im Wald gearbeitet hatten. Das war im Übrigen in der DDR auch später möglich, dass z. B. sogenannte Teilfacharbeiter (Forstarbeiter ohne Berufsabschluss) ihre Qualifikation im Rahmen der Erwachsenenqualifizierung nachholen konnten.

Das hier gezeigte Zeugnis stammt aus dem Jahr 1960, und der Mann war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz 19 Jahre alt. es ist somit zu vermuten, dass eine reguläre Berufsausbildung durchlaufen worden ist.

 

Ein weiteres Zeugnis aus dem Jahr 1955

Zu den Facharbeiterzeugnissen wurden noch die Abschlusszeugnisse der forstlichen Berufsschulen ausgehändigt, aus denen die in der Theorie erreichten Ergebnisse hervorgehen. für die hier gezeigten Beispiele habe ich die Zeugnisse leider nicht.

Das könnte Dir auch gefallen