Forsttechnik Teil II

Nachdem ich kürzlich das Buch „Forsttechnik I“ vorgestellt hatte, folgt heute Teil II. Es ist ebenso wie Teil I als „Lehrbuch für die sozialistische Berufsausbildung“ zugelassen und kam 1966 heraus. Der Inhalt befasst sich mit

  • Holzernte
  • Forstlichem Transportwesen
  • Entrindung des Holzes
  • Holzausformung auf Plätzen
  • Holzverladung an Eisenbahn und Wasser
  • Forstlichem Wegebau
  • Stockrodung und
  • Melioration und Düngung.

Interessant ist das Kapitel zu den Motorsägen. Da Handarbeit im Wald, vor allem und besonders die Holzernte, sehr schwere Arbeit war und z. T. heute noch ist, hatte man bereits in den 1960er Jahren gewisse Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter für diese Arbeiten zu finden. Auch deshalb wurde die Mechanisierung der Holzernte vorangetrieben. Die hier gezeigten Motorsägen muten vorsintflutlich an. Es ist aber zu bedenken, dass diese Technik vor 60 Jahren entstand. Da liegen im Vergleich zu den heutigen Sägen Lichtjahre der Entwicklung dazwischen.

Die ES 35 (Einmann-Säge 35) wurde meines Wissens in Steinbach-Hallenberg (Thüringen) gebaut und war die erste Einmann-Motorsäge aus DDR-Produktion. Vorher griff man meist auf ältere Zwei-Mann-Sägen, z. B. von Faun oder Stihl, zurück. Sie hatte ein Getriebe, dafür aber noch keinen Membranvergaser und war deshalb schwenkbar.

Witzig finde ich die Drushba (bedeutet „Freundschaft“) – Säge aus der Sowjetunion. Die hatte oben zwei Haltebügel, damit sich der Motorsägenführer nicht zu bücken brauchte. Das wurde damit begründet, dass es in Russland so viel Holz gäbe, dass man sich zur besseren Ausnutzung des Rohstoffes nicht bücken müsste. In der DDR wurden zu hoch geschnittene Stubben auch manchmal „Russen-Stubben“ genannt. Ob das aber alles so stimmt, weiß ich nicht.

Im Kapitel „Forstliches Transportwesen“ wird der RS 01 (RS = Randschlepper) vorgestellt, der seinerzeit in Nordhausen gebaut worden ist. Das zweite Modell des RS 01 hieß tatsächlich „Harz“ und wurde in etlichen Forstbetrieben der DDR eingesetzt.

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