Im deutschsprachigen Raum Böhmens gab es zumindest bis zum 1. Weltkrieg, vermutlich auch danach, deutsche Forstschulen. Genaue Angaben dazu konnte ich bisher nicht finden.
Hier zeige ich ein Zeugnis der Deutschen Forstschule Eger, ausgestellt für Herrn Johann Liepold aus Sichelsdorf/Mähren (heute Zichlinek, Tschechische Republik)), geboren am 21. Oktober 1905.
Was es für eine Schule war, ob für Forstwarte oder Revierförster oder “nur” für Verwaltungspersonal, kann ich nicht sagen. Es wurden deutsche und tschechische Sprache gelehrt, daneben die forstlichen Grundlagenfächer. Aber auch forstliches Kanzleiwesen (Verwaltungsarbeit?), Schönschreiben, Fischereikunde und Gesundheitslehre waren Teil der Ausbildung.
Auf der Rückseite wird bezeugt, dass der Forst-Schüler sich “bei den Übungen im Ausstopfen und Präparieren …(als) recht anstellig..erwiesen” hat. Auch erzielte er im Blasen von Jagd-Signalen guten Erfolg. Interessant finde ich die Notenskalen. Ganz oben steht die Beurteilung der Sitten… Derartige Bezeichnungen wären heute undenkbar.