Heute stelle ich ein Dokument des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft in der DDR) vor. Es wurde für ausgezeichnete Leistungen im Fünfjahrplan verliehen. Diese Auszeichnung wurde von 1951 bis 1959 verliehen; ab 1960 gab es dann eine Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen im Siebenjahrplan“. Ab Ende der 1960er Jahre wurde diese dann wiederum durch die Aktivisten-Auszeichnung ersetzt, die bis zum Ende der DDR verliehen wurde.
Ausgestellt wurde es für Hr. Alfred Kaubik, der als Sachbearbeiter in einem StFB (Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb) arbeitete. Die StFB waren erst 1952 aus den ehemaligen Kreisforstämtern gegründet worden. Interessant ist, dass der Geburtsort nicht im Ausweis angegeben ist, sondern lediglich das Kürzel „CSR“ (bedeutet: Tschechoslowakische Republik). Offensichtlich wurde er im Sudetenland geboren. Auf dem Passfoto kann man erkennen, dass er eine Forstuniform trägt, jedoch ohne Schulterstücke und Kragenspiegel. Diese gab es zum Zeitpunkt der Ausstellung des Ausweises noch nicht, denn Rangabzeichen wurden in der DDR-Forstwirtschaft erst 1955 (wieder) eingeführt.
Dem damaligen Zeitgeist der frühen DDR entsprechend, durfte ein Spruch von Josef Stalin nicht fehlen (die Fachlichkeit seiner Worte sei dahingestellt). Ebenso werden Wilhelm Pieck (erster und einziger Präsident der DDR, von 1949 bis 1960) und Herbert Warnke (Vorsitzender des FDGB) zitiert.
Auf Seite 8 wird die Auszeichnung ausführlich begründet. Die Auszeichnung selbst wurde an der linken Brustseite getragen. Hier auf dem Bild ist sie im originalen Verleihungsetui zu sehen.