Konvolut eines Meisters der Forstwirtschaft aus der DDR

Ich zeige hier den Nachlass eines Platzmeisters. In der Forstwirtschaft der DDR waren die “Meister der Forstwirtschaft” etwas anderes als heute. Sie erhielten nach der Ausbildung in der Regel den Dienstgrad eines Försters (aus diesem Konvolut liegt mir keine Urkunde vor):

Damit standen Sie direkt unterhalb des Revierförsters, konnten aber auch auf höhere Dienstgrade befördert werden. Das ist etwas kompliziert, denn man musste in der DDR z. B. unterscheiden nach dem Dienstgrad eines Revierförsters (nach Schulterklappe) und nach der Funktion des Revierförsters. Ein in der Funktion als Revierförster tätiger Mitarbeiter konnte durchaus den Dienstgrad eines Oberförsters inne haben.

In der DDR gab es in den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben folgende Meister:

  • Platzmeister (für den Holzplatz in Sägewerken)
  • Harzmeister (in den Brigaden der Harzung tätig)
  • Darrmeister (in Samendarren)
  • Kampmeister (in Forstbaumschulen) und
  • Werkstattmeister (im Fuhrpark der Forstbetriebe)

Die theoretische Ausbildung fand an der Forstfachschule Raben-Steinfeld (bei Schwerin) statt.

Man beachte die ersten beiden Fächer auf dem Zeugnis! “Rotlicht” war nicht unwesentlich im Unterricht, wie überhaupt die Ideologie gerade in den 1950er und 1960er Jahren besonderen Einfluss auf die staatliche Forstwirtschaft hatte (Das ist heute auch zunehmend zu beobachten, jedoch durch “grüne Ideologie”.) Im weiteren Verlauf des Berufslebens wurde der Kollege noch zweimal befördert:

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