Urkunden und Dokumente eines Försters aus Ostpreußen

Ich zeige Teile eines Nachlasses eines ehemaligen Forstmannes aus Ostpreußen, genauer gesagt aus dem Memelland. Es war die östliche Grenzregion des Deutschen Reiches, im östlichsten Ostpreußen. Bekannt war es z. B. für Elchvorkommen. Die Memel findet als Grenzfluss Erwähnung in der deutschen Nationalhymne.

Hans Pietsch wurde in Minge (heute Minija, Litauen) geboren und besuchte zunächst die Landwirtschaftliche Beamtenschule in Frankfurt/Oder. Die Torfgewinnung spielte damals noch eine große Rolle, Hans Pietsch hatte es bis zum Torfmeister gebracht. Warum er schließlich in den Forstdienst wechselte, ist mir nicht bekannt. Im Juli 1929 legte er in Königsberg die Försterprüfung ab. (Diese Art von Zeugnis habe ich insgesamt 5mal in meiner Sammlung, aus verschiedenen Regionen Deutschlands.)

Um im 3. Reich im Staatsdienst arbeiten zu dürfen, mussten die Kandidaten die „arische Abstammung“ über mindestens drei Generationen nachweisen.

Als das geklärt war, wurde Hans Pietsch als Unterförster in den Staatsdienst eingestellt. Er arbeitete im Forstamt Klooschen, das im äußersten Osten des Reiches gelegen war und insgesamt 10 Reviere hatte.

Nach dem 2. Weltkrieg verschlug es Hans Pietsch nach Niedersachsen. Er war weiter als Förster beschäftigt, im Forstamt Danndorf bei Wolfenbüttel. Hier erhielt er auch für 25-jährige Tätigkeit im Forstdienst eine Anerkennungsurkunde des Niedersächsischen Forstministers.

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